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Selbst und ständig. Nicht mit mir.

[Episode 7] Für mich bedeutet Selbstständigkeit nicht „selbst und ständig“. Eigentlich mag ich diesen Vergleich überhaupt nicht. Für mich ist die Selbstständigkeit eine Chance, ständig die Möglichkeit zu haben selbst zu entscheiden, mich neu positionieren, neue Ziele zu definieren, meine Entscheidungen zu treffen und meine Kreativität in mein Business zu bringen.


Mit diesem Mindset bin ich leider nicht in meine freiberufliche Tätigkeit gestartet. Als ich mich entschieden habe, mich selbstständig zu machen, war ich der Meinung, dass ein erfolgreiches Unternehmen nur funktioniert, wenn man wirklich selbst und ständig arbeitet und sich alles an Zeit und Energie von sich selbst investiert.


Ich habe mir pro Tag durchschnittlich ca. 10-11 Arbeitsstunden eingeplant, da ich der Meinung war, dass dies zur Selbstständigkeit dazu gehört, dass ich fleißig sein und viel mehr arbeiten muss als alle anderen. Falls ich mal einen Tag nur 4-5 Stunden mit Arbeiten beschäftigt war, dann habe ich mir zusätzlich und mit Druck eine Arbeit gesucht, sodass ich wieder mehr zu tun hatte und ich wieder im „Stressmodus“ war.

Ich hatte ständig das Gefühl, dass ich auch nach außen zeigen musste, dass ich Stress habe, denn nur so wäre mein Business erfolgreich und kann funktionieren.



ENDLICH EIN UMDENKEN


Nach ein paar Jahren in der Selbstständigkeit musste ich lernen, dass ich meine Entscheidungen selbst treffen darf und ich die Möglichkeit und die Chance habe, meinen Tag so einzuteilen, wie ich es für richtig halte. Aus diesem Grund musste eine Veränderung her.


Ich habe mir 2-3 Monate für diese interne Umstrukturierung einplant und mir mein Business, meine Haltung, meine ursprünglichen Werte, meine Aussagen und meinen Stundenplan mal genauer angeschaut und alles über den Haufen geworfen, was ich geglaubt hatte zu wissen.



Ich habe meinen Stundenplan komplett neu strukturiert. Ich arbeite selten und oft auch wetterabhängig an den „normalen“ Bürozeiten, sondern habe für mich meine Kreativ-Uhrzeiten gefunden, in denen ich besonders kreativ bin, viel schaffe und kreiere. In diesen Zeiten gibt es dann absolut keine Störung: Keine E-Mails, kein Handy… absolut nichts, was den Flow stören könnte.


DER IDEALE ARBEITSTAG – DIE IDEALE ARBEITSWOCHE


Ich habe mir Gedanken gemacht, was mir wichtig ist und wie mein Wunscharbeitstag aussieht. Wann ist es für mich OK unterwegs auf Kundenterminen zu sein, wann bin ich aufnahmefähig Termine zu machen, wie lange sollen diese Termine dauern und wie viele Termine in der Woche kann ich machen, sodass ich sonst noch Zeit habe kreativ und entspannt zur arbeiten, neue Ideen zu entwickeln und alle Kunden To do’s zu erledigen.


Falls du deinen Tag ebenfalls neu strukturieren möchtest und du dir Gedanken machst, wann und wie du deinen Tag am besten planst, dann schreib dir deine bisherige normale Arbeitswoche auf und notiere dir die Uhrzeiten und Wochentage, in denen du was machst. Schau mal mit dem Blick von oben, wie so eine Woche bei dir aussieht.


Gibt es Bereiche, die du gerne ändern möchtest? Wo sind deine Hochs und Tiefs? Erkennst du hier bereits einige Muster? Gibt es Bereiche/Dienstleistungen, welche du eigentlich am liebsten machst und damit sehr gutes Geld verdienst, diese aber quasi unter den 100 anderen To do’s untergehen?


Stell dir in dieser Phase auch die Frage, welche Arbeiten viel Zeit beanspruchen, sogenannte Zeitfresser (Time Confetti), und welche du gar nicht magst. Time Confetti sind kleine Microaktionen, welche uns in Summe unglaublich viel Zeit rauben. Hier mal eine schnelle eine E-Mail, da mal ein kurzer Anruf usw.

Zudem finde ich es unglaublich wichtig, dass man seine eigenen „Phasen“ kennt, den Arbeitsalltag danach strukturiert und sich Gedanken darüber macht, wann, wo und wie die kreativsten Ideen entstehen. Vielleicht bist du an einem Ort außerhalb vom gewohnten Arbeitsplatz am kreativsten und findest dort neue Inspirationen für dein Business und tankst viele neue Ideen.



Es ist essenziell, dass wir uns bewusst sind, dass wir Selbstständigen natürlich sehr viel Verantwortung haben, aber gleichzeitig auch viele Chancen und Möglichkeiten, entspannt und kreativ zu arbeiten und uns selbst den Raum für neue Ideen, Konzepte, Produkte, Dienstleistungen schaffen können. Je mehr wir überarbeitet und gestresst sind, desto schwerer fällt es uns, Prozesse zu optimieren, neue Chancen überhaupt zu sehen oder die Firma umzustrukturieren.



EHRLICHES FAZIT


Ich finde, dass dies alles ein Lernprozess ist. Ich musste sehr vieles lernen, alte Denkmuster und Glaubenssätze verabschieden und habe mich lange nicht getraut NEIN zu sagen. Jetzt fällt es mir leichter, damit umzugehen: Ich muss nicht immer erreichbar sein, ich darf für Kundentermine ein fixes Zeitfenster definieren und ich kann ehrlich sagen, wenn ich mit einem Projekt erst in ein paar Monaten starten kann.


In erster Linie stelle ich mir immer die Frage, was mir und meinem Business guttut und wo ich in meiner Kreativität und Inspiration bleiben kann.


Falls du gemeinsam mehr über dieses Thema herausfinden möchtest, findest du hier meine Beratungspakete: vierblattklee.com/beratung

 


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